Intern
Durch den Braunkohletagebau ist vieles an historischer Bausubstanz wortwörtlich auf Halde gekippt worden. Durch die steigende Besiedlung gehen immer mehr Bauernhöfe verloren. (Ortskernsanierungen taten ihr Übriges dazu.) > Ergänzung Frank Ahlert))
Der Tuppenhof ist in seiner Art einmalig, weil tatsächlich alle Gebäudeteile hier ihren Ursprung haben.
Und welcher Bauernhof hatte schon einen nach mittelalterlichen Strukturen angelegten Bauerngarten, geschweige denn eine mehr als 200 Jahre alte Eibenallee? Anders als in Kommern oder Grefrath stammt hier alles aus dem Bereich des Tuppenhofes, egal ob Dokumente, Keramikfunde, Gebäude, Inventar und Bauerngerätschaften, alles ist von hier.
Der Fund der Dokumente ist sicherlich außergewöhnlich. Nicht nur durch die Umstände, durch die er ans Licht gelangte, sondern auch durch den Inhalt dieser Dokumente. Es handelt sich um ein Archiv eines kleinen Bauernhofes. Bei Adelshäusern oder Klostern ist ein Archiv normal, nicht jedoch bei einem Hof eines herkömmlichen Bauern.
Diese Sammlung von Urkunden ist auch deshalb besonders wertvoll, weil sie nicht nur Dinge enthält, die sich auf den Hof selbst beziehen und die persönlichen Verhältnisse seiner Inhaber widerspiegelt, sondern auch auf die öffentliche Stellung der Hof-Inhaber.
Durch die Dokumente werden Funde auf dem Tuppenhof belegt. So z.B. durch ein Merkblatt über Viehseuchen vom Niederrhein kommend und dem Todesdatum des Rinderskeletts; oder Rechnungen, die über 100 Jahre alt sind und aus denen Abläufe der Anbauten rekonstruiert werden können.
Gerade hieraus ergeben sich Erkenntnisse zur kommunalen Geschichte der ehemaligen Gemeinde Büttgen und ihrer einzelnen Ortsteile, die bisher unbekannt waren.
Herr Spix bekam einen Forschungsauftrag mit der Maßgabe in zwei Büchern die Ergebnisse zusammenzufassen. Das erste Buch über das Archiv Tuppenhof liegt seit Mai 1999 vor. Der zweite Teil, über die „Leute vom Tuppenhof“, wurde im Oktober 2004 vorgestellt.. Darüber hinaus hat die Architektin den Auftrag, die Bauforschungsergebnisse zusammenzufassen. Diese Ergebnisse liegen inzwischen vor.
Die Firma Con Cultura erhält 1998 einen Auftrag ein neues Musealisierungskonzept für den Tuppenhof zu erstellen. Der LVR fördert diese Maßnahme. Prof. Zehnder vom Landesmuseum hat seine Unterstützung zugesagt. Ab dem Jahr 2001 begleitet die Firma Geschichte und Wirtschaft der Eheleute Manter das Museum Tuppenhof, diese Konzeption wird ab 2009 von Frau Dr. Britta Spies weiterentwickelt.
Das Museum Tuppenhof
(Bearbeiter B. Spies und R. Mohr)
• Die Hofanlage als Museumsobjekt
• Kulturgeschichte der Landwirtschaft und des bäuerlichen Lebens
• Das Archiv Tuppenhof
• Die Scherbensammlung
• Siedlungsgeschichte
• Forschungsprojekte
• Der Tuppenhof als Museum der Stadt Kaarst