Die Hofanlage des Tuppenhofs
Die restaurierte Hofanlage, die sich dem Besucher als ein gewachsenes Ensemble darbietet und sich im 19. Jahrhundert zu einer geschlossenen Anlage als Vierkanthof entwickelt hat, besteht aus:
Das Wohnstallhaus, das vermutlich 1705 errichtet wurde und 1709 eine Verbreiterung des Seitenschiffes nach Süden um ca. 80 cm erfahren hat, besteht im Erdgeschoss aus einem Eingangsraum, dem Herdraum, der nach Osten liegenden Upkammer (Schlafraum) mit darunter befindlichen Keller, einem Treppenaufgang in das Obergeschoss; im Seitenschiff, das vermutlich ursprünglich die Stallungen enthielt, aus einer Schlafkammer, einer guten Stube, der Spud (Spülküche) und einer Knechtekammer. Den Abschluss des Hauses nach Westen bildete der Kuhstall, der im 18. und 19. Jahrhundert wesentlich kleiner war als der heutige Kuhstall. Im nördlichen Vorbau neben der Eingangstür befand sich die Außentoilette.
Im Obergeschoss lag oberhalb der Upkammer die Mägdekammer (später Dörrkammer), ein Lagerraum (heute Innenwerkstatt), sowie ein weiterer separater Raum. Im Seitenschiff schließt sich ein weiterer, durchgehender Lagerraum an (er enthält heute die Ausstellung zur Hofgeschichte). Vom Obergeschoss aus führt eine Treppe auf den Söller.
Hof- und Gartenanlagen des Tuppenhofes haben sich im Laufe von Jahrhunderten kontinuierlich entwickelt und auch immer wieder verändert. Die Bauforschung hat ergeben, dass der Hof schon weit vor dem 30-jährigen Krieg entstanden ist, als Siedlungsfläche schon seit Mitte des 12. Jahrhunderts genutzt wurde.