Gelungene Premiere der „Bluthochzeit“
von Birgit Hannemann
Nicht nur in der Scheune bot sich eine perfekte Kulisse – auch draußen hatte der Theaterverein für eine stimmungsvolle Beleuchtung gesorgt, die den Besucherinnen und Besuchern einen sicheren Weg durch den Garten des Tuppenhofs wies. Mit einer rundum gelungenen Premiere begeisterte das Ensemble um Regisseur Sebastian Bente das Publikum. Die Darstellerinnen und Darsteller überzeugten mit großartigem Spiel und meisterten ihre Rollen nahezu textsicher in einer Tragödie, in der leidenschaftliche Emotion und poetische Symbolik auf beeindruckende Weise verschmelzen. Die Souffleuse hatte entsprechend wenig Arbeit. Die Geschichte einer Braut, die ihrer Liebe folgt und damit eine Katastrophe heraufbeschwört, zeigt eindrucksvoll den Konflikt zwischen Leidenschaft und gesellschaftlicher Pflicht. Mit intensiven Bildern brachte der Theaterverein Kaarst ein zeitloses Drama über Liebe, Schuld und Schicksal auf die Bühne. Mit Ulla Kottmann, ihrer Tochter Dani und Enkelin Nayeli standen gleich drei Generationen einer Familie gemeinsam auf der Bühne. Auch Leonie, die Tochter von Raphael Nowaczyk (der Bräutigam) war auf der Bühne präsent. Die 8-Jährige ist ein kleines Naturtalent, ihr Spiel wirkte herzlich, frisch und sympathisch. Der Dank gilt jedoch dem gesamten Schauspiel-Team, besonders auch den beiden Ukrainerinnen, die ihre langen Texte in einer für sie ja fremden Sprache mit Bravour meisterten. Und ebenso dem Technikern, die alles ins rechte Licht rückten. Ein großartiger Theaterabend – einfach super!